8.
Juli 2009, Mittwoch

That's it.
Ohje, ohje. Wie tief bin ich gesunken? Keine Ahnung, warum ich euch das frage, weil ihr 20.000 km entfernt darauf gar keine Antwort wissen koennt. Vielleicht sollte ich es also einfach erzaehlen. Auch, wenn es mir ziemlich peinlich ist. Aber es liess sich wirklich nicht verhindern.
Heute habe ich tatsaechlich ein richtiges Fruehstueck zu mir genommen. Nicht einfach nur schnell schnell rein damit der Hungerteufel besiegt ist. Viel schlimmer. Ich hab mir richtig Zeit genommen und einen Obstsalat zubereitet. Bitte nicht auslachen. Ich wusste wirklich nicht, was ich sonst mit meiner Zeit haette anstellen sollen.
Das Wetter ist naemlich immer noch relativ wechselhaft und die Blue Mountains fallen aus wegen ist nicht. Auch der Typ im Tourist-Office war der Meinung, dass es bei Bewoelkung weniger Sinn macht, dort hinzufahren, da man vermutlich nichts sehen wird.

Schade. Gestern wurde aufgrund dieser Wetterverhaeltnisse das eigentlich fuer heute geplante Einkaufsprogramm vorgezogen. Heute ist also voellig unverplant. In Darwin haette das einen Tag im Park mit den druffenen Abos bedeutet. In Cairns waere alles auf entspanntes Chill and Grill an der Lagune hinausgelaufen. In Sidney? Tja, gute Frage.
Wenigstens wird das Wetter immer besser. Gestern hat man sich doch tatsaechlich erdreistet, es regnen zu lassen. Der erste Regen seit ueber 3 Wochen. Und nach 3 Minuten hatte ich schon wieder genug. Vielleicht geht es nochmal in den botanischen Garten oder so.

Und das war's dann auch aus Australien. Morgen geht es wieder Richtung Heimat, was mich einige Stunden kosten wird. Vermutlich sind dies also meine letzten Worte aus Australien.
Der Blog und ich bedanken uns fuer eure geschaetzte Aufmerksamkeit und hoffen wirklich, dass ihr auch weiterhin regelmaessig vorbeischaut. Der Blogbetrieb wird naemlich wieder richtig aufgenommen.
Allen, die noch nicht genug von Australien haben, wird es eine Freude sein, zu hoeren, dass ich die ganze Zeit ueber neben dem Blog eine Art Reisetagebuch gefuehrt habe, wo ich jeden Tag ein wenig notiert habe. Dieses werde ich, wenn ich zu Hause bin, abtippen, mit Fotos versehen und als pdf-file zur Verfuegung stellen. Derzeit umfasst es ca. 120 handgeschriebene Din A 5 Seiten.

Der ganze Monat down under ist wirklich nur so verflogen. War ne tolle Zeit. Es gehen noch einmal Gruesse raus an meinen Begleiter Thilo, ein geiler Typ. Ich haette ja nicht gedacht, dass ich da draussen mal jemanden finde, der den gleichen Mist labert wie ich. :)
Jedenfalls freu ich mich jezt extrem auf mein Zuhause. Freitag geht es natuerlich direkt auf's Burgfest, um die ganzen Leute mal wieder zu sehen.

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7.
Juli 2009, Dienstag

Sidney.
Liebe Leute.

Sidney. Ich bin da. Die Anreise lief auch weitgehend problemlos. Um 23:00 war ich am 3.7. mit leichter Verspaetung endlich gelandet. Dann ging es Richtung Hostel. Bis ich da war, war es 0:00. Haette aber auch nichts geaendert, wenn ich ne halbe Stunde frueher da gewesen waere. Rezeption nicht mehr besetzt. Ich haette es wissen koennen, das muss ich mir ankreiden, bei der Liebe der Australier zum fruehen Buergersteige Hochklappen.
Ich befuerchtete schon, ich muesste eine Nacht in der erbaermlichen Kaelte von Sidney (nachts um die 12 Grad) verbringen. Aber dann wurde ich im Rotlichtviertel doch noch fuendig. Nicht, was ihr jetzt denkt. Ein normales Bett in einem Hostel halt. Bis ich selbiges endlich zum Schlafen gebrauchen konnte, sollte jedoch noch einige Zeit ins Land gehen. Der Aufzug hielt naemlich egal was man drueckte nach dem Zufallsprinzip. Und als ich einfach mal das Treppenhaus genommen hatte, fand ich heraus, dass sich deren Tueren nicht von beiden Seiten aus oeffnen lassen, sodass ich im Treppenhaus gefangen war. Bis ich doch noch einen nicht verschlossenen Ausgang fand. Der aber alarmgesichert war.
Und das stand da nicht zur Abschreckung, wie ich schnell feststellte. Ich fand mach aber dann in einem Hof voller Muelltonnen wieder, von dem ich mich schnell wieder entfernte. Meinen "ich war's nicht"-Blick aufsetzte und als waere nix gewesen, einfach wieder in den Vordereingang des Hostels reinmarschierte. Dann half mir ein Mitarbeiter mit seiner Magie, den Lift im richtigen Stock zu oeffnen und ich musste feststellen, dass die Tuer zu meinem Zimmer nicht gewillt war, den Weg freizugeben wie das Tueren normal machen. Es dauerte einige Minuten, in denen ich zunehmend verzweifelte, und dann hatte die Tuer Mitleid mit mir und liess mich ein.

Eine Nacht im Rotlichtviertel ist aber eben auch keine Nacht, in der man schlaeft. Zumindest nicht alleine, wenn ihr versteht. Das geht einfach nicht sonderlich gut bei all dem Laerm. Entsprechend geraedert ging's am naechsten Morgen in mein eigentliches Hostel.
Dann habe ich erst einmal die Stadt entdeckt.
Vorgestern ging dann das Touristenprogramm los. Sidney-Aquarium. Nemo gefunden. Aber in einem Basin. Ich dachte, der waere jetzt frei!?
Jede Menge Haie, jede Menge Fotos. Am Wochenende werde ich diese von der Heimat aus dann praesentieren.
Gestern war ich dann im Taronga-Zoo. Wozu einen so ein Reisefuehrer alles bringen kann. War aber ganz nett. Koalas und Kaengurus und all son Zeug halt.
Heute wollte ich eigentlich Richtung Blue Mountains starten, musste aber feststellen, dass das Wetter mir einen Strich durch die Rechnung zu machen schien. Es regnete. Kurzerhand wurde diese Unternehmung auf morgen verschoben und heute wird shoppen gegangen.
Wer kann bei Quiksilver-Sachen fuer rund ein Drittel des deutschen Preises schon nein sagen?

Tagsueber ist das Wetter ausser heute uebrigens durchweg klasse gewesen. In der Sonne leicht ueber 20 Grad und blauer Himmel. Nur nachts friert man in den unbeheizten Behausungen doch ziemlich.

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3.
Juli 2009, Freitag

Auf geht's, ab geht's.
Liebe Leut.

Ich bin zwar immer noch in Cairns, aber die Gelegenheit, mit einem schnellen Internet, das wir aufgetrieben haben, zu bloggen, ist selten. So selten, dass ich euch schon wieder volllabern will. (Ich steh auf Worte mit 3 gleichen Buchstaben hintereinander. Nussschale. Schifffahrer. Ihr wisst schon.) Wenn euch das nervt, hört halt nicht hin.

Da hatte ich vorhin doch wirklich gedacht, ich hätte mal wieder Mails aus der Heimat erhalten, aber nichts wars. Frechheit. Stattdessen wurden mir nur sexuelle Interaktionen mit Schwimmreifen (kein Scherz!) offeriert. Ich lehnte dankend ab.
Ihr da draußen könnt euch also ruhig mal bei mir melden, damit das nicht die einzigen Mails sind.
Oder bei facebook adden. Ich bin nämlich jetzt auch unter einer URL zu finden. Kai bei Faceook.

Jedenfalls bin ich total aufgeregt und freu mich auf Sidney.
Wie gesagt, wünscht mir gutes Wetter.

Tipp des Tages: Dr. Oetker Ristorante Mozzarrella. Schmeckt immer wie beim Italiener.

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2.
Juli 2009, Donnerstag

Nächste Etappe.
Liebe Leut.
Ich bin immer noch in Cairns. Fragt jetzt nicht, was wir die ganze Zeit hier gemacht haben. Das weiß ich eigentlich selber nicht genau.
Fest steht, wir hatten hier eine coole Zeit. Die jetzt langsam zu Ende geht, weil ich morgen Abend nach Sidney aufbreche.
Gekrönt wurde alles vom heutigen Sonnenuntergang, der definitiv zum Besten, was ich je gesehen habe, gehört. Beste wo gibt. Klugerweise hatte ich meine Kamera da, wo sie sicher ist. Aber wo sie sicher ist, kann man mit ihr keine Fotos machen. Also war das vielleicht gar nicht so klug.

Jedenfalls geht's dann morgen alleine weiter. Ich vermag mir noch gar nicht vorzustellen, wie das wird. Vermutlich echt still, weil die dummen Kommentare von meinem Reisebegleiter nunmehr fehlen werden. Meine eigenen kann ich dann noch nicht mal mehr jemandem entgegenschleudern. Es sei denn, ich führe Selbstgespräche. Mal sehen, wie ich das organisiere. Wenn man sich selbst gerne reden hört, muss man da irgendwie Wege und Mittel finden.

Vielleicht hat mein Hostel ja einen Balkon, von dem aus ich zum Volk sprechen kann. Das wäre was.

Es gilt übrigens, mir gutes Wetter zu wünschen. Denn in Sidney ist Winter. In Cairns zwar auch, aber Winter in Cairns ist Sommer in unseren Breitengraden, während Sidney wohl ne ganze Ecke kühler und regnerischer sein dürfte. Die Temperaturen dürften zweitrangig sein, notfalls lege ich mir eben noch eine Jacke zu, aber Sonne ist für gute Fotos so unentbehrlich wie Analogkäse auf einer guten Tiefkühlpizza, um hier mal wieder meinen Lieblingsvergleich zu bemühen.
Für alle Analogkäseliebhaber der Tipp des Tages: Dr. Oetker Ofenfrische Vier Käse. Ausprobieren.

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30.
Juni 2009, Dienstag

I survived the reef.
Knapp war's aber. Und das nicht, weil so viele Riffhaie mich anknabbern oder Stachelrochen ihre Stacheln in mich versenken wollten. Mein Magen war einfach nicht ganz damit einverstanden, dass ich jeweils ueber 2 Stunden Fahrt auf offenem Meer in einer groesseren Nussschale in Kauf nehme, um ein bisschen im Wasser planschen zu koennen.

Er protestierte energisch, indem er seinen kompletten Inhalt in unregelmaessigen Abstaenden nach aussen zu befoerdern gedachte. Unnoetig zu sagen, dass ich schon schoenere Stunden erlebt habe.
Die Hinfahrt und die erste Schnorcheltour duldete der Magen auch noch ganz gut, sodass ich tatsaechlich ein bisschen schnorcheln konnte.
Meine Kamera wollte ich nicht auf ihre Wasserfestigkeit testen und deshalb gibt es von mir keine Fotos. Aber ihr koennt mir glauben, es war ziemlich cool. Jede Menge Fische, Schildkroeten, Korallen, Seegurken.

Joa. Ich nehme nicht an, dass ich euch von unseren Nahrungsaufnahmen berichten soll (:-)), es bliebe daher nur, zu vermelden, dass es mir gelungen ist, einen adaequaten Ersatz fuer meine heissgeliebte 5,90 Euro H&M Sonnenbrille zu finden. Kostete nur unwesentlich mehr als 5,90 Euro.
Trotzdem erwarte ich schon jetzt mit Schrecken den Tag, an dem sie in ihre Einzelteile zerfallen wird. Sie begleitet mich naemlich seit nunmehr ueber 3 Jahren ueberall hin.

Das waer's dann auch wieder von mir.

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27.
Juni 2009, Samstag

Joa. Ich schon wieder. Wir haben heute den Schnorcheltrip ans Riff gebucht (dies koennten also meine letzten Zeilen sein. HILFE!) und daraufhin darf man einen eigentlich kostenpflichtigen Internetanschluss hier kostenlos nutzen. Na, wenn das nichts ist.

Da ihr ja unmissverstaendlich klar gemacht habt, dass ihr keine langen und breiten Ausfuehrungen zum Thema Essen lesen wollt, geht mir langsam wirklich der Schreibstoff aus.
Genau wie uns in unserem Dorm bald der Sauerstoff ausgeht. Der riechende Typ ist immer noch da. Obwohl wir Tag fuer Tag hoffen, dass er geht. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Vor allem fuer den Hobbysoziologen traphael duerfte aber vielleicht noch von gesteigertem Interesse sein, wie man hier seine Kinder behandelt. In Deutschland hoert man ja oft diese Reden, dass Kinder unsere Zukunft waeren und so ein Quatsch. Das laeuft hier ganz anders. Keiner macht einen Hehl daraus, dass die einem nur den letzten Nerv rauben. Besonders, wenn sie dann laufen koennen. Damit sie nicht dauernd abhauen koennen, haelt man seine Kinder hier an der Leine.
Und sobald sie gerade stehen koennen, wird es Zeit fuer sie, zu lernen, wie man kaempft. Das bringt der Vater ihnen dann bei. Es steht also fest: Die Super-Nanny wird hier niemals arbeitslos werden.

Die uebrigen interessanten Anekdoten habe ich jetzt wohl vergessen. Alzheimer laesst gruessen. Der ist naemlich auch richtig praktisch. Vorgestern waren wir dazu in der Lage, einen Film zu gucken, den wir beide schon kannten, von dem wir aber rein gar nichts mehr wussten. Das war pure Unterhaltung.

Vergessen zu bloggen werde ich aber sicherlich nicht.
Wenn hier nichts Neues mehr kommt, hat mich ein Riffhai erwischt.

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26.
Juni 2009, Freitag

Immer noch in Cairns.
Liebe Leute.

In Sachen Internet, das muss man leider sagen, ist Australien wirklich gebeutelt. Kostenpflichtige Zugänge versprechen zwar Geschwindigkeit, die man jedoch mit seiner Seele bezahlen muss. Eine Stunde Internet ist hier deutlich teurer als die durchschnittliche Summe, die zur Hungerbekämpfung täglich eingesetzt wird. Selbiges ist natürlich nicht mit unserem Gewissen vereinbar.
Womit wir schon wieder beim Thema Essen wären. Es tut mir ja auch leid, dass ich bislang in jedem Eintrag davon berichtete, wie wir uns hier die Mägen voll schlagen, ich gelobe hiermit Besserung.

Wenn wir gerade mal nicht essen, genießen wir hier die wirklich angenehme Atmosphäre im beschaulichen Cairns.
In unserem Zimmer herrscht nach wie vor die erwähnte Pechsträhne, wir sind 6 Männer, von denen einer wirklich, man muss es so sagen, schlecht riecht und auch nicht gewillt ist, dagegen etwas zu tun. Auch der Ventilator vermag daran wenig zu ändern. Obwohl er permanent an ist.
Die Frauen wollen jedenfalls nix von uns wissen. 2 hübsche Schottinnen haben uns schon wieder verlassen und die anderen wissen wohl, dass wir aus Zimmer 236 kommen. Das Zimmer, was immer so stinkt. Da haben wir einfach schlechte Karten. Auch, wenn wir ja ehrlich nicht dran schuld sind.

Gerne verbringen wir unsere Zeit auch an der mittlerweile wieder sonnigen Lagune, zwischendurch meinte die Sonne nämlich, sie könnte sich einfach mal ein paar Tage lang hinter Wolken verstecken. Das ist natürlich nicht erlaubt.
Eigentlich wollten wir heute auch noch einen Schnorcheltrip buchen, aber dieses Unterfangen wird morgen in Angriff genommen. Dann geht es raus an's Riff und mir geht jetzt schon die Flatter vor all den Riffhaien, Stachelrochen, Steinfischen, Würfelquallen, und den anderen giftigen Tieren, deren Erwähnung ich jetzt vergaß. Nicht erst von Bill Bryson weiß ich, dass es von denen hier viele gibt.
Vor allem schilderte der Kerl netterweise eine kleine aber feine Geschichte von einem Päarchen, das beim Schnorcheltrip im offenen Meer vergessen wurde. Enorm hilfreich, wenn man sowas VORHER liest.

Weil man natürlich aber auch nicht die ganze Zeit untätig in der Sonne rumliegen kann, haben wir heute auch mal wieder einen Abstecher ins Einkaufszentrum gemacht und dort fleißig Sachen gekauft. Bei so vielen Sale-Schildern schmilzt der Widerstand eben nur so dahin.

Und obwohl es so viel Spaß macht, höre ich jetzt auf, euch von unsrem Leben zu berichten, wir müssen nämlich jetzt gleich wieder anfangen, Essen zuzubereiten, um den Hungerteufel zu bekämpfen. 500 Gramm Nudeln wollen gekocht und dann in Gänze vertilgt werden.

Wünscht uns viel Erfolg.

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24.
Juni 2009, Mittwoch

t=unendlich. Bitte beeindruckt sein.
Ich habe es wieder einmal geschafft, genug Geduld aufzubringen, um die Zeitdauer von t=limes unendlich abzuwarten, bis die Leitung meinen Blog geladen hat.
Wenn das mal nicht einen herzhaften Applaus und einige Kommentare wert ist.

Das Leben hier geht seinen gewohnten Gang. Zwischenzeitliche Highlights sind immer mal wieder zu erleben.
Gestern waren wir am Strand. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hatte uns die Sonne weißgemacht, es stünde ein geiler Tag bevor. Da haben wir uns hinreißen lassen, die gemütlichen Betten gegen einen Sandstrand zu tauschen, an dem es zwar ganz nett aber überhaupt nicht so nett wie in einem verschwitzten 6er-Dorm war.

Das richtige Highlight des Tages musste also wirklich noch erlebt werden. Es war mitnichten ein kostenloses Abendessen, das wir abgeierten und welches kaum dazu in der Lage war, den Hunger während der Zeit seiner Verköstigung von seiner Steigerung abzuhalten. Es war auch kein darauf folgendes Essen für umgerechnet 3 €, das höchstens nach 2 € schmeckte, sondern es war ein wahrhaft großartiges Goldfischrennen, dem wir beiwohnen durften.

Am Start waren 8 Fische als Vertreter 8 Nationen. Es gewann der lesbische holländische Fisch mit einem Freund in der Heimat, mit dem sie die Vereinbarung getroffen hatte, dass für sie jegliche gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten erlaubt seien, wie uns der Kommentator aufklärte.
Paddy, der Ire, schwomm im entscheidenden Rennen aufgrund von temporärer Verwirrung leider in die falsche Richtung. Vermutlich war er zu betrunken.

Heute erwartet uns gleich ein wahres Festmahl an der Lagune. Die Grillplätze werden zur Zubereitung von Burgern, deren Fleisch aus 77 % Fleisch besteht und umgerechnet 1,75 € kostet, genutzt, um nicht missbraucht zu sagen.

Das war also Kai Hawai aus Australien.
Gehabt euch wohl!

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22.
Juni 2009, Montag

Der Endgegner.
Unseren Mägen wurden unlängst 500 Gramm Hackfleisch, 500 Gramm Sauce und 500 Gramm Nudeln zugeführt. Selbige sind daher so träge, dass es schon nahezu endlos gute Überredungskünste unseres Verstandes forderte, um den Körper aus dem gemütlichen Bett, wo er sich nach dem Essen platziert hatte, wieder zu erheben und tätig zu werden. Diese Zeilen sind daher etwas ganz besonderes. Ich hoffe, ihr wisst euer Glück zu schätzen, dass ihr jetzt einfach hier irgendein Zeug über Essen lesen könnt. Hat ja auch was.

Der Hungerteufel will eben bekämpft werden. Jeden Tag auf’s Neue. Er ist echt zäh und hat endlos viele Leben. Ein echter Endgegner, wenn man so will. Jetzt haben wir ihm den garaus gemacht, aber ich denke schon mit Graus daran, dass er morgen wieder an die Tür klopft, als wäre nichts gewesen.
Eines Tages fällt uns vielleicht gar keine Strategie mehr ein, um ihn zu bekämpfen und dann stehen wir wirklich dumm da. Aus Furcht davor legen wir uns schon eifrig Notallpläne zurecht. Zur Not kann man immer noch Analogkäse, Instant-Noodles oder einen Haufen Knoblauch essen.

Unser neuer Mitbewohner hat letzteres heute fertig gebracht und wir denken besorgt an die Gerüche, die man heute Nacht hier wird vernehmen können. Völlig schmerzfrei und als wären in unserem Zimmer nicht eh schon 5 schwitzende Männer oder solche, die es werden wollen, aber schon richtig ausgewachsen müffeln, hat er sich echt einen Teller Nudeln mit einem Haufen Knoblauch zubereitet. Daran lässt sich gut beobachten, in was für einer Pechsträhne wir uns gerade befinden. Schon seit Tagen ist im Zimmer Pimmelparty angesagt. Es finden keine Mädels mehr den Weg in unseren Dorm und das ist ein Teufelskreis. Die Jungs schwitzen alles voll, die Mädels kommen nicht und weil keine Mädels kommen, riecht es schlecht, also kommen keine Mädels.
Wir hoffen aber trotzdem, dass unsere Pechsträhne eines Tages wieder beendet wird. Die Jubelhymnen wird man hier vernehmen können.

Heute haben wir es dann auch endlich in den botanischen Garten geschafft. War alles sehr botanisch da, wie Thilo treffend bemerkte. Mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht zu sagen. Es war eben ein Garten voller großer, grüner Pflanzen. Das scheint Grund dafür zu sein, dass man viele australische Pflanzen nur hier findet. Niemand würde sich ernsthaft die Mühe machen, sie zu exportieren. An großen, grünen Pflanzen herrscht in der Regel nicht besondere Knappheit.

Alle, die hier jetzt noch etwas Interessantes erwarten, muss ich leider enttäuschen. Wenn man den Tag mit Schlafen, Essen und Pflanzen Angucken verbringt, bleibt keine Zeit, was zu erleben.
Und auch die gepflegte Plapperei muss jetzt eingestellt werden, denn Windows sagte mir gerade: „Die Batterie ist fast leer. Wenn Sie den Computer weiter verwenden möchten, schalten Sie ihn aus.“ Wird gemacht.

Kai Hawai.

PS: Ich hab mal paar Fotos durch die Leitung gejagt. Angucken!

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20.
Juni 2009, Samstag

Regenwald und Regen halt.
Ich habe es wieder einmal geschafft, das letzte Internet zu ergattern, bevor es zumacht. Es schließt hier nämlich, das müsst ihr wissen.
Wie bereits betont, ist es ein wahrhaft wertvolles Gut. Daher nennt man es auch "binäres Gold". Obige Formulierung, das geht an den werten Herrn traphael, entwickelte sich tatsächlich gänzlich unabhängig voneinander bei zwei verschiedenen Autoren. In der Biologie nennt man dieses Phänomen Konvergenz, bzw. konvergente Evolution. Wenn Sie mir hier ans Bein pissen wollen, müssen Sie wohl früher aufstehen. Ein Zivi, der seinen ehrenhaften Dienst am Vaterland geleistet hat, ist so leicht wirklich nicht zu diffamieren.
Zurück zum Thema Internet.

Mc Donald's deckt einen liebenswerter weise kostenlos damit ein. Man muss noch nicht einmal was kaufen. Zur Belohnung holen wir uns deshalb immer mal wieder ein Eis - für ca. 30 Eurocent. Das ist ein wahrlich adäquater Ersatz für Analogkäse, der mittlerweile gar nicht mehr hoch im Kurs steht, weil ich mich an ihm überfressen habe. Dafür liefert das Eis nun meine dringend benötigten künstlichen Inhaltsstoffe, die ein magisches Geschmackserlebnis hervorrufen und nebenbei die Waffel orange färben.

Wir sind gestern Abend erschöpft aus dem Regenwald wiedergekommen. Meine Güte. Da regnet es ja dauernd. Das hatte wirklich niemand von uns erwartet. Wir hatten nicht mal Regenjacken dabei.
Erstaunlicherweise ist es uns dennoch gelungen, nicht nass zu werden, außer, wenn die anderen den Entschluss fassten, freiwillig nass zu werden.
Der Abend im Regenwald war äußerst ereignisreich und lässt sich hier kaum erschöpfend beschreiben. Wir trafen auf Münchner Kiffer, die uns Tipps gaben, wie man seine Erntemengen beim Marihuana-Anbau optimiert, betrunkene huttragende Gollums, die kaum gerade stehen konnten, die Gitarre aber in die Hand nahmen und spielten, als hätten sie nicht seit 12 Uhr mittags Rum getrunken (wahrhaft gottgleich) und Mainzer, die Tricks kennen, wie man Krokodile in Schach hält, wenn sie einen angreifen. Einfach das Maul zu halten.
Nur schlafen, das betonten sie, solle man am Strand nicht, sonst kämen die Krokos und äßen einen. Zack.

Jetzt sind wir wieder in unserem liebgewonnenen Hostel, das relativ günstig ist. Weil wir die letzten Tage eher weniger gegessen hatten, war gestern Abend Zeit für Nahrungszunahme, die nicht aus Instant-Noodles oder Toastbrot bestand.
750 Gramm Hackfleisch, Tomatensauce und 500 Gramm Nudeln fanden in Gänze den Weg in unsere Mägen, die wir daraufhin erstmal im Bett ablegen müssen. Die Nachwirkungen sind immer noch zu spüren. Heute wurde bis 10 Uhr geschlafen, ausgiebig und in Massen gefrühstückt und dann legte man sich wieder ins Bett.
Richtiges Aktivprogramm eben.
Die ursprüngliche Motivation zu Lesen verlor rapide an Attraktivität, während der Schlaf immer verlockender zu sein schien und letztlich unausweichlich und für weitere 3 Stunden über uns kam. Bitte erzählt das nicht weiter. Ist uns echt peinlich.

Eigentlich wollten wir auch gar nicht schlafen. Ist einfach so passiert. Was heute noch passiert, ist unklar. Der Plan, Känguru-Steak an den zahlreich vorhandenen öffentlichen Gasgrills zuzubereiten, bröckelt ebenso, weshalb derzeit die Fastfood-Ketten stetig steigende Chancen haben, ein paar Dollars von uns abzugreifen.

Mittlerweile habe ich übrigens meine Weiterreise organisiert. Am 3. Juli, es bleibt also noch mehr als genug Zeit, um gepflegt zu grillen, schlafen und chillen, geht es nach Sydney, wo ich am 9. Juli dann gen Heimat aufbrechen werde.

Fotos werde ich eines Tages vielleicht auch noch zeigen, aber das ist hier echt mehr als schwierig, wenn das Internet so früh zumacht.

Außerdem empfehle ich allen, die eine genauere Vorstellung davon bekommen wollen, was wir hier so machen, beim Thilo reinzuschauen.

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Aus Tradition krass seit 5811 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34