22.
Juni 2009, Montag

Der Endgegner.
Unseren Mägen wurden unlängst 500 Gramm Hackfleisch, 500 Gramm Sauce und 500 Gramm Nudeln zugeführt. Selbige sind daher so träge, dass es schon nahezu endlos gute Überredungskünste unseres Verstandes forderte, um den Körper aus dem gemütlichen Bett, wo er sich nach dem Essen platziert hatte, wieder zu erheben und tätig zu werden. Diese Zeilen sind daher etwas ganz besonderes. Ich hoffe, ihr wisst euer Glück zu schätzen, dass ihr jetzt einfach hier irgendein Zeug über Essen lesen könnt. Hat ja auch was.

Der Hungerteufel will eben bekämpft werden. Jeden Tag auf’s Neue. Er ist echt zäh und hat endlos viele Leben. Ein echter Endgegner, wenn man so will. Jetzt haben wir ihm den garaus gemacht, aber ich denke schon mit Graus daran, dass er morgen wieder an die Tür klopft, als wäre nichts gewesen.
Eines Tages fällt uns vielleicht gar keine Strategie mehr ein, um ihn zu bekämpfen und dann stehen wir wirklich dumm da. Aus Furcht davor legen wir uns schon eifrig Notallpläne zurecht. Zur Not kann man immer noch Analogkäse, Instant-Noodles oder einen Haufen Knoblauch essen.

Unser neuer Mitbewohner hat letzteres heute fertig gebracht und wir denken besorgt an die Gerüche, die man heute Nacht hier wird vernehmen können. Völlig schmerzfrei und als wären in unserem Zimmer nicht eh schon 5 schwitzende Männer oder solche, die es werden wollen, aber schon richtig ausgewachsen müffeln, hat er sich echt einen Teller Nudeln mit einem Haufen Knoblauch zubereitet. Daran lässt sich gut beobachten, in was für einer Pechsträhne wir uns gerade befinden. Schon seit Tagen ist im Zimmer Pimmelparty angesagt. Es finden keine Mädels mehr den Weg in unseren Dorm und das ist ein Teufelskreis. Die Jungs schwitzen alles voll, die Mädels kommen nicht und weil keine Mädels kommen, riecht es schlecht, also kommen keine Mädels.
Wir hoffen aber trotzdem, dass unsere Pechsträhne eines Tages wieder beendet wird. Die Jubelhymnen wird man hier vernehmen können.

Heute haben wir es dann auch endlich in den botanischen Garten geschafft. War alles sehr botanisch da, wie Thilo treffend bemerkte. Mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht zu sagen. Es war eben ein Garten voller großer, grüner Pflanzen. Das scheint Grund dafür zu sein, dass man viele australische Pflanzen nur hier findet. Niemand würde sich ernsthaft die Mühe machen, sie zu exportieren. An großen, grünen Pflanzen herrscht in der Regel nicht besondere Knappheit.

Alle, die hier jetzt noch etwas Interessantes erwarten, muss ich leider enttäuschen. Wenn man den Tag mit Schlafen, Essen und Pflanzen Angucken verbringt, bleibt keine Zeit, was zu erleben.
Und auch die gepflegte Plapperei muss jetzt eingestellt werden, denn Windows sagte mir gerade: „Die Batterie ist fast leer. Wenn Sie den Computer weiter verwenden möchten, schalten Sie ihn aus.“ Wird gemacht.

Kai Hawai.

PS: Ich hab mal paar Fotos durch die Leitung gejagt. Angucken!

... krass, da muss ich was zu sagen


krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34