2.
September 2009, Mittwoch

Prinzip Nachhaltigkeit
Die Abwrackprämie steckt in den letzten Atemzügen.
Pünktlich zur Meldung, der Topf sei leer, gibt es kein Halten mehr, es darf endlich wieder gejammert werden. Der Spiegel beschwört Horrorjahre für die Automobilindustrie herauf.

Das umfangreiche Subventionspaket war ein Erfolg wie es ein Subventionspaket nur sein kann. Wenn man Vertreter des Prinzips Nachhaltigkeit ist, mag man das anders sehen, aber glücklicherweise sind unsere Politiker das nur gerne in den Wahlkampfzeiten. Und auch nur gerne verbal und unverbindlich.
Tatsächlich kittet die Prämie die Risse in der brüchigen Struktur der Autoindustrie. Fraglich bleibt, wie lange. Politiker leben in der Gegenwart.
Es bleibt ihnen auch gar nichts anderes übrig, denn Menschen aus der Zukunft haben keine gute Lobby. Menschen aus der Zukunft haben oftmals nicht einmal ein Stimmrecht.
Weshalb soll man sich also um deren Belange kümmern?

Jedes Mal auf's Neue ist das Erstaunen groß, wenn man entdeckt: Scheiße, ich bin schon wieder in der Zukunft gelandet. Die Gegenwart nämlich ist extrem flüchtig. Fast so flüchtig wie Gase oder Konjunkturpakete. Und ehe man sich versieht, läuft ein zeitlich begrenzter Solidaritätszuschlag auf einmal schon so lange, dass es gar nicht mehr ohne ihn geht.

Und dann erweist es sich als nachteilig, dass man dachte: Hauptsache, die Abwrackprämie reicht bis September.
Hauptsache, das Atommüllzwischenlager hält noch ein paar Jährchen.
Hauptsache, die Gegenwart stimmt.

Die Gegenwart. Die Gegenwart ist schneller vorbei als man aussprechen kann. Es ist überhaupt falsch, die Zukunft aus seinen Überlegungen auszuklammern.
Früher oder später und in der Regel schneller als einem lieb ist, wird man mit ihr konfrontiert.
Und es wird zu fragen sein, warum wir Geld in Waffen investierten und an Bildung sparten. Warum wir Atomenergie förderten, warum wir nichts gegen soziale Missstände taten, warum wir das Gesundheitssystem nicht refomierten, warum wir Subventionen nicht kürzten, warum wir nicht daran dachten, wie die Zukunft nicht zu einem düsteren Kapitel wird.

Es ist eine der größten evolutionären Errungenschaften, für die Zukunft planen zu können. Einen Wintervorrat anzulegen, damit man nicht verhungert. Aber die Kornkammer ist leer.

Kai Ne Lappalie

... krass, da muss ich was zu sagen

 
Tut mir leid, dass es in den letzten Texten nicht erkenntlich wird: Ich bin jetzt auch Sexist.

Die Mädchen dürfen also in Scharen kommentieren und schlüpfrige Sprüche bringen, die sie sich nur in der Anonymität des Internets zu sagen wagen. :)

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Das bringt doch nix wenn man nur sagt, man sei Sexist. Du musst das schon auch beweisen!! :-)

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krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34