1.
August 2009, Samstag

Derbyzeit.
Für Eintracht Frankfurt naht wieder einmal das Derby gegen die Oxxenbacher. Für Frank Furz ist ein solches Spiel immer wieder der Grund, sich in Erinnerungen an die Vergangenheit zu vertiefen.

Als wär es gestern gewesen, konnte er sich daran erinnern, wie Ferdinand, Franks Vater, alles daran setzte, den armen Frank loszuwerden.
Franks Mutter Felicitas Feodora Friederike hatte die beiden ja zeitnah verlassen, weil sie Franks Geschrei und Ferdinands permanente Blähungen nicht länger ertragen konnte.
Seitdem waren die beiden auf sich allein gestellt. Ferdinand wollte sein Geld aber eigentlich viel lieber mit seinen Freunden Torben, Tobias, Thorsten, Tim und Struppi verpokern, statt davon Windeln und Essen für den kleinen Frank zu kaufen.
Nicht zuletzt deshalb hätte er alles dafür gegeben, Frank nicht mehr an der Backe zu haben.
An vieles kann Frank sich heute nicht mehr genau erinnern, aber Ferdinand erzählt ihm gerne immer mal wieder von den zahlreichen Versuchen, die misslungen waren, wenn sie vormittags betrunken auf der Parkbank saßen und mit Gegenständen nach den Enten warfen.
Besonders angetan hatte es Frank der allerallerletzte. Damals hatte Ferdinand gerade seine Leidenschaft für Fußball entdeckt, weil er eine neue biertrinkende, rauchende, dicke, tätowierte, gepiercte Freundin hatte, die dort gern hin ging und total süß war.
Sie hatte ihn einmal mit zur Eintracht genommen. Das war für Ferdinand das erste Mal, dass er von der Rivalität zwischen Frankfurt und dem hässlichen Frankfurter Wurmfortsatz Oxxenbach hörte und gleich kam ihm die Idee, wie er sich seinem Sohn doch noch entledigen könne.
An einem warmen Sommer-Abend, nachdem die Sonne hinter dem Horizont versunken war, setzten sich die beiden in den rostbraunen Renault, dem die Türen fehlten und dessen Auspuff ein Loch hatte, und düsten Richtung Oxxenbach. Dort ließ Ferdinand Frank aussteigen und sagte, er wolle nur kurz Zigaretten holen. Tatsächlich erzählte er jedoch ein paar Oxxenbachern, dass der kleine Junge in dem Eintrachttrikot gesagt habe, alle Oxxenbacher seien blöd und düste wieder nach Hause.
Die aufgebrachten Oxxenbachern stellten Frank zur Rede. Frank konnte sich nicht erinnern, jemals etwas derartiges gesagt zu haben. Er konnte sich nur erinnern, dass er von seinem Vater einmal gehört hatte, alle Oxxenbacher seien intellektuell unterbemittelt.

Die Oxxenbacher waren erleichtert. Sie mussten dem armen kleinen Kerl im Eintracht-Trikot also doch keine reinhauen. Auf ihre Frage, warum Frank ein Eintracht-Trikot trage, hatte er auch eine plausible Antwort gehabt. Weil es so bequem sei. Es sah ja auch echt bequem aus. Für einen Moment hatten sie ihn schon für einen Eintracht-Fan gehalten.

Nachdem er dieses Abenteuer überstanden hatte, erhielt Frank einen Auftritt in einer Talkshow, wo er davon berichten sollte. Dafür bekam er 250 DM Honorar. Dies war das Ende der Bemühungen Ferdinands, Frank abzugeben, denn er hatte eine bessere Idee. Frank sollte ein Star werden und er würde sein Manager sein. Dafür kassiert Ferdinand 90 % von Franks Verdienst.
Denn immerhin verdient Frank auch nicht viel, weil er noch kein Star ist.
Das Eintracht-Trikot hat er jedenfalls nie mehr ausgezogen. Und jetzt fiebert er schon dem morgigen Spiel entgegen und freut sich, endlich mal wieder berichten zu können.
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Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34