22.
Februar 2012, Mittwoch

Gefallene Engel.
Eigentlich sind wir in Zeiten der Krise auf schöne Bilder und Jubelpropaganda angewiesen, und dann wieder nichts. Unser Staatsoberhaupt tritt zurück.
Hab ich zumindest in diesem Internetz gelesen. Sonst kriegt man hier ja nix mit, wenn man auf der iberischen Halbinsel rumturnt. Hier ist nämlich Krise und in Europa wird zwar Deutsch gesprochen, aber das heißt noch lange nicht, dass man auch über deutsche Politik redet.

Es klang hier ja schon des Öfteren an: Ich fürchte wirklich, dass es eines Tages keine echten Hoffnungsträger mehr geben wird. Wir verschleißen sie in einem zu hohen Tempo.
Mit Christian Wulffs Rücktritt gibt es wieder eine Person weniger, die unsere Welt vom Bösen befreien kann.
Jammerschade, wenn man das jemandem wirklich hätte zutrauen können, dann diesem sympathischen jungen Mann, der mit so vielen Menschen so gut befreundet ist. Vielleicht hätte er die Welt einfach zu einem riesigen Freundeskreis verschmelzen können. Zu einem Freundeskreis, in dem jeder mal ein bisschen was spendiert und keiner mehr in einem schäbigen Hannoveraner Wohnhaus rumlungern muss.

Gut, ich sehe es ein, dass wir uns von dieser Traumvorstellung vorerst verabschieden müssen.
Aber was ich immer noch nicht verstehe: Wieso verordnet man nicht noch ein bisschen öffentliche Staatstrauer für den gefallenen Helden aller Sparer und Bonuspunktesammler?

Und wieso kann nicht eigentlich die Bettina Wulff noch ein bisschen weitermachen so als First Lady? Die hat immerhin auch schon Tattoos. Ich meine ja, dass diese bisschen ärgerlichen Geschichten mit ihr praktisch nichts zu tun haben.
Weder hat sie den Rubikon überschritten, noch irgendein Tischtuch zerschnitten oder gar mit Krieg gedroht.
Und wenn sie ein bisschen in die Kameras winkt, geht der Bedarf an Jubel-Propaganda und schönen Bildern sicher gleich deutlich zurück.
Damit das keinen wiederum ärgerlichen Gesprächsstoff gibt, kann sie den Herrn Gauck ja auch ohne Weiteres richtig heiraten. Ein solches Arrangement muss man finanziell sicherlich nur attraktiv genug ausgestalten.
Nur so als Vorschlag: Sie könnte ja einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Christian Wulffs kommendem Bestseller "Zunächst gescheitert" erhalten.

... krass, da muss ich was zu sagen


krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5811 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34