26.
Juli 2009, Sonntag

Am Abgrund. Oder auch nicht.
Sie wissen ja gar nicht, wie ich mich freue, dass ich endlich wieder täglich bloggen kann.
So sehr, dass ich es gestern gleich mal nicht gemacht habe. Aber dafür gibt es auch einen triftigen Grund.

Herr Ruin war nämlich in Sachen Recherche unterwegs. Er wollte sie mit eigenen Augen sehen. Die Stadt, von der keiner weiß, wo sie liegt. (Nein, nicht Bielefeld. Das ist die Stadt, die es nicht gibt.)
Gemeint ist Nachterstedt.
In letzter Zeit hat sie rasant Berühmtheitsstatus erlangt. Hier befindet sich nämlich eine ganz frisch installierte Attraktion für Katastrophentouristen. Ein echter Erdrutsch-Themepark, für jeden Schadenfreudenjunkie ein MUST SEE.

Leider, das muss ich nun vermelden, gelang es auch Herr Ruin nicht, die Stadt ausfindig zu machen. Aber die Möglichkeiten, wo sie sich befindet, werden immer eingeschränkter. Es steht jetzt endgültig fest, dass sie sich nicht im Garten einer Bekannten findet, wo Herr Ruin gestern ganz spontan vorbeischaute, denn mit unangemeldeten Besuchen hat man natürlich immer beste Chancen, die Stadt zu finden, ohne, dass sie versteckt werden kann.

Für Sie heißt das, wir müssen leider vom Hören-Sagen von der Abrisskante berichten. Aber es hat den Anschein, dass die Menschen auch über eine Woche später nicht müde werden, noch einmal zu hören, dass dort am Samstag, den 18.7.09, gewaltige Erdmassen abrutschten.
Leider ist dieser Blog nicht dazu in der Lage, auch ein paar Leute in die Kamera weinen zu lassen, ich bitte darum, sich das einfach bildlich vorzustellen.

Und bevor einer fragt: Nein, es gibt derzeit keine schlimmeren Dinge, über die man berichten kann. Es darf sogar bezweifelt werden, ob es überhaupt schlimmere Dinge geben kann. Immerhin sind dort so viele Menschen zu Tode gekommen, dass Afrika mit seiner Aids-Problematik und den Bürgerkriegen wirklich ganz schön alt aussieht. Die müssen sich, das steht wohl fest, echt was einfallen lassen, wenn sie wieder in die Nachrichten kommen wollen.

Lesen Sie morgen: Noch schlimmer als die Katastrophe von Nachterstedt - Mallorca-Touristen sollen nicht mehr aus Eimern trinken.

Ihr Herr Ruin, der nochmals um Entschuldigung bittet, dass er nicht vom Ort der Abrisskante berichten konnte.

... krass, da muss ich was zu sagen


krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34