28.
Mai 2009, Donnerstag

Nichts.
Es begann schon heute morgen. Das Wetter war schlecht und meine Stimmung auch. Manchmal hat man keine Lust auf gar nichts.
Leider hatte ich vergessen, den Wecker auszuschalten und wurde somit unsanft aus süßen Träumen gerissen, in denen ich ein gerissener Typ war, der zusah, wie sich Frauen die Kleider vom Leib rissen. Damit verdiente ich mein Geld, auch wenn ich mittlerweile gar nicht mehr genau weiß, wie das ablief. Muss ich heute noch mal drüber träumen. Und weil ich keine Lust auf nichts hatte, wollte ich noch nicht einmal den Wecker ausschalten. Ich gab meinem Gehirn die Devise, den Wecker gar nicht zu hören. Mein Gehirn hörte nicht darauf, und hörte den Wecker trotzdem. Deswegen musste ich mich dann schlussendlich doch bewegen, damit er aufhörte zu klingeln.
Normalerweise heitert es meine Stimmung durchaus auf, wenn der Wecker klingelt und es mir dämmert, dass mir das egal sein kann, weil ich gar nicht aufstehen muss.
Heute klappte das nicht. Ein Hauch von Nichts stand mir bevor. Und wenn damit eine Frau im Negligé gemeint wäre, wär das so schlecht nicht gewesen, wobei ich auf Sex ehrlich gesagt auch keine Lust gehabt hätte, aber es war der Tag gemeint. Ein Tag aus Nichts ist nichts, womit man sich die Laune aufbessert. Ich meine, meistens bin ich schon ein bisschen Nihilist, aber eben auch nicht immer.
Vor allen Dingen, weil mein Tag oft auch niemals wirklich aus Nichts besteht. Meine Nichtstunoptimierungsbemühungen stecken halt noch in den Kinderschuhen.
Bislang habe ich es weder geschafft, dass jemand für mich mitatmet, noch, dass jemand für mich mitguckt.
Deswegen muss ich selber atmen und die Augen aufmachen. Auch das Mithören klappt noch nicht so gut. Zwar hat immer mal wieder jemand seine Hilfe angeboten und für mich mitgehört, aber er musste mir dann ja mitteilen, was er gehört hatte und hier traten dann Schwierigkeiten auf. Ich hätte ja hören müssen, was er sagt, was er gehört hatte.
Zwar liegt mittlerweile ein Telefon neben meinem Bett, aber es fehlt an anderen Personen im Haushalt, die mir dann auf telefonische Bestellung Sachen ans Bett bringen. Bei Interesse an dieser Aufgabe - bitte melden.
Und weil ich kein Laptop habe, müsste in meinem Bett eigentlich der Desktop-PC Platz finden. Was durchaus vor allem im Winter seinen Reiz haben kann, spendet er doch wohlige Wärme, aber einen 19-Zoll-Röhrenmonitor kann ich leider nicht den ganzen Tag auf dem Schoß haben. Das zeigen Versuche ganz deutlich.
Der fehlende PC und ein nicht vorhandener TV im oder um das Bett sind daher unausweichlich und jeden Tag wieder Grund, dass ich aufstehen muss.
Seit ich älter als 3 bin, muss ich mich dann sogar selber umziehen und seit ich nicht mehr getragen werde, muss ich sogar laufen.
Weniger ist natürlich manchmal mehr und deswegen laufe ich dann auch nur einen Stock höher vor den PC. Leider hat der noch keine funktionierende Gedankensteuerungssoftware, mit der ich nur denken muss, was ich machen will und der PC macht das dann. Deswegen rufe ich dann gelegentlich meine Schwester, die mal hier oder mal da für mich klickt. Manchmal ist sie natürlich verhindert oder noch in der Schule und dann habe ich wirklich ein Problem. Da kommt es schon mal vor, dass ich mir stundenlang den langweiligen Desktophintergrund angucken muss, weil keiner ihn wegklickt.

Und ihr könnt jetzt wirklich von Glück sagen, dass ich eine Spracherkennungsoftware habe, der ich einen solchen Blogeintrag Fick-Tieren kann.
Das alles selber zu Titten, wäre mir dann doch zu fiel.

Euer Kai Hawai.

... krass, da muss ich was zu sagen


krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34