18.
Juni 2008, Mittwoch

Ein wenig Melancholie...
An einem kleinen Fluss stand eine Weide. Sie stand dort schon eine Weile. Bei Wind und Wetter.
Der Platz gefiel ihr, weil dort immer die warme Abendsonne hinschien, bevor sie unterging. Schon als kleine Weide hatte ihr das gefallen.
Sie mochte die Sonne. Die Nacht war immer nur kalt und brachte am Morgen doch nur wieder Nebel ins Flusstal.
Der Tau legte sich dann auf die Blätter der Weide und wartete darauf, zu verdunsten.
Manchmal fragte sich die Weide, was mit einem Tropfen passierte, wenn er gen Himmel fuhr. Und, ob er wisse, was mit ihm passiere.
Mit ihr sollte auch mal etwas passieren. Immer stand sie nur herum. Das Wasser im Fluss zog vorbei. Wolken zogen vorbei, Menschen zogen vorbei. Sogar die Zeit zog vorbei.
Die Weide stand nur da. Sie wuchs schon lang nicht mehr. Aber jedes Jahr wurden ihr die großen Äste ein wenig schwerer. Jedes Jahr hingen sie ein wenig mehr.
Eines Tages würden sie das Wasser erreichen, dessen war sich die Weide bewusst.
Was dann passieren würde, fragte sie sich manchmal.
Sie fand niemals eine Antwort und dachte stattdessen lieber daran, dass alles vorbeizog und sie nur dastand.
Den lieben langen Tag.

... krass, da muss ich was zu sagen


krass, ich muss mich erst noch anmelden... klick!
Aus Tradition krass seit 5824 Tagen
Richtig krass wurd's zuletzt: Sonntag, 27.12.2015, 15:34